Fugro hat sich dem Konsortium „Clearance Activities for Marine Munitions through Efficient Remediation Approaches“ (CAMMera) angeschlossen, das vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel geleitet wird und dessen Ziel die Beseitigung korrodierender Sprengstoffe aus europäischen Gewässern ist.
Ziel dieser auf drei Jahre angelegten Initiative ist die Entwicklung innovativer, sicherer und umweltverträglicher Methoden zur Entfernung nicht explodierter Munition aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg aus den europäischen Meeren. Allein auf dem Meeresboden der deutschen Ost- und Nordsee liegen schätzungsweise 1,6 Millionen Tonnen davon.
Diese Munition, von der viele seit über 80 Jahren unter Wasser liegen, ist zunehmend instabil und stellt ein wachsendes Umwelt- und Sicherheitsrisiko dar.
Wenn ihre Hüllen korrodieren, gelangen giftige Substanzen wie TNT, eine krebserregende und erbgutverändernde Verbindung, ins Meer und bedrohen die Artenvielfalt der Meere, die Sicherheit der Menschen und die Fischereiindustrie.
Als Teil des Konsortiums wird Fugro zwei zentrale Arbeitsbereiche leiten. Der erste umfasst die Entwicklung spezieller Werkzeuge für ferngesteuerte Fahrzeuge, um gefährliche Stoffe zu erreichen, zu extrahieren und sicher einzudämmen, damit sie von ausgewählten Partnern entsorgt werden können.
Im zweiten Teil wird untersucht, wie diese Technologien für den Einsatz in anderen Regionen, einschließlich der Nordsee, des Schwarzen Meeres, des Mittelmeers und des Atlantiks, angepasst werden können.
Die Erkenntnisse, die auf Fugros Fachwissen in der Sanierung nicht explodierter Kampfmittel (UXO) und im Unterwasseringenieurwesen basieren, werden dazu beitragen, einen Business Case-Rahmen für künftige, vom EU-Parlament unterstützte Programme zu entwickeln.
„CAMMera soll umweltfreundliche, umfassende und effiziente Technologien zur Entfernung, Entsorgung und Neutralisierung von Unterwassermunition entwickeln. Die Europäische Kommission hofft, dass das Projekt Lösungen zur Beseitigung von Blindgängern im industriellen Maßstab erproben wird“, sagte Christos Economou, stellvertretender Direktor für Meerespolitik und Blaue Wirtschaft in der Generaldirektion MARE der Europäischen Kommission.
„Bei dieser Initiative geht es nicht nur um die Beseitigung gefährlicher Stoffe, sondern auch um die Sicherung der Meeresökosysteme, den Schutz der Küstengemeinden und die Ermöglichung einer nachhaltigen Offshore-Entwicklung für kommende Generationen“, fügte Peter Nieuwveld, Solution Owner für UXO Risk Mitigation bei Fugro, hinzu.