Das in Deutschland ansässige Unternehmen EvoLogics hat ein neues autonomes Unterwasserfahrzeug (AUV) mit einem einzigartigen, neuartigen bionischen Design vorgestellt, das zwei Antriebsaggregate und zwei unabhängige flexible "Hecks" aufweist, die dem Roboter einzigartige Mobilitätsmerkmale verleihen.
Das AUV mit dem Spitznamen Poggy wird im Rahmen des gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekts BONUS SEAMOUNT entwickelt und hat Anfang Oktober 2019 seine ersten Tauchgänge beim Workshop Breaking The Surface 2019 absolviert.
Die Dual-Tail-Konstruktion ist eine originelle Idee, die aus früheren Arbeiten am Manta Ray AUV von EvoLogics und seinem lebensechten Schlagflügel-Antriebssystem hervorgegangen ist. Das Design wurde vereinfacht und optimiert - der Roboter verlor die Flügel und sein Heck wurde in zwei Hälften geteilt.
Zusammen mit dem starren Teil des Körpers fungieren die progressiv biegbaren Hecks als zwei einstellbare Wasserflugzeuge, die in jeder Lenkposition eine insgesamt stromlinienförmige Form haben. Das neue Konzept ermöglicht dem Entwickler zufolge eine hervorragende Roll- und Tiefenkontrolle bei gleichzeitig geringer Widerstandskraft.
Beide Teile des Dual-Tail verwenden unabhängige bionische Fin-Ray-Antriebe und ermöglichen präzise Einstellungen für das Heben, Nicken und Rollen, wodurch dynamische Steigungen und Tauchgänge sowie ein gleichmäßiges Gleiten und Verfolgen des Bodens ermöglicht werden.
Aufgrund der geringen Größe seiner AUV-Basiskomponenten verfügt Poggy über eine hervorragende Nutzlast und kann mehrere Sensoren und Instrumente gleichzeitig transportieren.
Darüber hinaus ermöglichen die Doppelschwänze einzigartige Manöver, die neue Möglichkeiten für die Erfassung und Überwachung eröffnen könnten: Das Fahrzeug wurde so konstruiert, dass jeder gewünschte Wankwinkel beibehalten und ein gleichmäßiges Gleiten auch bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten beibehalten wird.
Bei Breaking The Surface 2019 in Biograd na Moru, Kroatien, führte das EvoLogics-Team im Rahmen eines Workshops zur Unterwasserkommunikation und -vernetzung für UUV die ersten Probefahrten mit dem Poggy-Prototyp durch.
Ziel von BONUS SEAMOUNT ist es, innovative autonome Fahrzeuge und integrierte Sensorsysteme für die komplexe Echtzeit-Vermessung, -Analyse und -Überwachung von Meeren zu entwickeln und diese dann für die Untersuchung der Grundwasserentladung (SGD) in der Ostsee anzuwenden. SEAMOUNT UUVs würden SGD und damit verbundene Nährstoffe und / oder Schadstoffe in Küstengewässern lokalisieren und überwachen.
Das von EvoLogics koordinierte Projekt SEAMOUNT wird im Rahmen des gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprogramms „BONUS - Wissenschaft für eine bessere Zukunft des Ostseeraums“ gefördert. Projektpartner sind die EvoLogics GmbH (Deutschland), die Christian-Albrechts-Universität Kiel, das Institut für Geowissenschaften (Deutschland), das Leibniz-Institut für Ostseeforschung (Deutschland), der Geologische Dienst Dänemarks und Grönlands (Dänemark), der Geologe tutkimuskeskus (Geologischer Dienst Finnland) (Finnland), Maritime Institute in Danzig (Polen), NOA (Polen).