Jagen, untersuchen, umarmen, beugen, drängen. Das sind wahrscheinlich zu viele Informationen, aber so paart sich Krill.
Das Verhalten wurde 2011 von Forschern der Australian Antarctic Division mit einer Tiefseekamera 500 Meter unter der Oberfläche des Südpolarmeers aufgezeichnet und anschließend in einer animierten Illustration dieses besonderen „Tanzes“ dargestellt.
Krill kann sich vom ausgewachsenen zum jungen Tier entwickeln und über 200 Tage Hunger überleben. Dabei reduziert sich seine Größe durch die Nutzung körpereigener Proteine, anstatt sein Exoskelett abzuwerfen.
Sie sind bekannt dafür, eine wichtige Nahrungsquelle für Wale, Robben und Pinguine zu sein und helfen dabei, Kohlenstoff in den Tiefen der Ozeane zu binden, wenn ihre Exoskelette und ihr Kot auf den Meeresboden sinken.
Sie sind durch Überfischung, Klimawandel und Versauerung der Meere gefährdet und diese Woche wurde von Forschern der University of Strathclyde, des WWF und der British Antarctic Survey ein neues Projekt zur Überwachung ihrer Population aus dem Weltraum angekündigt.
Diese Möglichkeit wurde vor kurzem durch die Identifizierung des Signals ermöglicht, das mit dem Pigment in Zusammenhang steht, das das Krill rot färbt.
Schätzungen zufolge könnten bis zu 500 Millionen Tonnen Krill im Südpolarmeer schwimmen (und sich dort paaren). Das entspricht etwa der Biomasse aller Rinder oder aller Menschen auf der Erde.
Ihr Potenzial zur Kohlenstoffbindung ist also beträchtlich, allerdings nicht so beträchtlich wie zunächst angenommen, nachdem eine im letzten Monat veröffentlichte Studie darauf hingewiesen hatte, dass ein größerer Anteil ihres Kots zersetzt werden könnte, bevor er den Meeresboden erreicht.
Die Forscher der Australian Antarctic Division nutzten eine Meeresbodensonde, um die täglichen Wandermuster des Krills mithilfe einer Videokamera und eines nach oben gerichteten Echolots zu überwachen. Sie fanden heraus, dass die vertikale Wanderung des Krills im Winter stärker ausgeprägt ist, wenn weniger Kohlenstoff exportiert werden kann. Sie stellten außerdem fest, dass im Jahresverlauf nicht mehr als 25 % der Krillpopulation wanderten und die Zahlen saisonal schwankten.
Dies bedeute, so die Forscher, dass die Effizienz des Kohlenstoffexports um rund 200 Prozent überschätzt werden könnte. Allerdings räumen die Forscher ein, dass aufgrund anderer Faktoren wie Häutung und Sterblichkeit mehr Beobachtungen und ganzjährige ökologische und biogeochemische Studien erforderlich seien, um die Situation besser zu verstehen.
Diese Woche berichtete Marine Technology News über eine Entwicklung, die die langfristige wissenschaftliche Unterwasserforschung unterstützen soll. SubC Imaging kündigte sein verbessertes autonomes Zeitrafferkamerasystem an, das auch über einen Ruhemodus verfügt, der Batteriestrom spart und so Monate oder sogar Jahre Dauerbetrieb ermöglicht.
Das Kamerasystem lässt sich in Aufbauten wie Drop Frames, Lander, mit Ködern ausgestattete ferngesteuerte Unterwasser-Videosysteme und AUVs integrieren und ist somit geeignet, mehr über die Unterwasserökologie und vielleicht auch mehr ihrer „Tänze“ zu erfahren.