Der belgische Stromübertragungsnetzbetreiber Elia Transmission Belgium (ETB) hat die Aufträge für die Hochspannungs-Wechselstrom-Teile (HVAC) der zukünftigen Prinzessin-Elisabeth-Insel in der belgischen Nordsee vergeben.
Die 45 km vor der belgischen Küste gelegene künstliche Energieinsel ist eine Weltneuheit und wird zum Eckpfeiler eines europäischen Hochspannungsnetzes auf See. Sie wird ein Stromknotenpunkt sein, der sowohl die Kabel der zweiten Offshore-Windzone in Belgien (Princess Elisabeth Zone) als auch zukünftige Kabelverbindungen zu anderen europäischen Nordseeländern wie Großbritannien und Dänemark bündelt.
Die Verträge umfassen die Verlegung von 330 km HVAC-Kabeln und die Installation von HVAC-Umspannwerken auf der Insel. Diese HVAC-Ausrüstung wird den Verbindungspunkt bilden, um einen ersten Teil (2,1 GW) des von Windparks in der Princess Elisabeth Zone erzeugten Stroms aufzunehmen und auf das Festland zu bringen.
Die Verträge für die HVAC-Kabel wurden an zwei Konsortien vergeben: eines bestehend aus der belgischen Gruppe DEME und dem griechischen Unternehmen Hellenic Cables (165 km) und ein zweites bestehend aus der belgischen Firma Jan De Nul und dem koreanischen Konzern LS Cable & System (165 km). Der Vertrag für die HVAC-Umspannwerke wurde an das HIS-Konsortium vergeben, das aus der belgischen Firma Iemants (Smulders) und den niederländischen Firmen HSM Offshore Energy und IV-Offshore & Energy besteht.
DEME teilte mit, dass es bei dem Projekt eines seiner Kabelinstallationsschiffe sowie mehrere Saugbagger und Hubschiffe einsetzen werde. Die Transport- und Installationskampagne sei für das Jahr 2027 geplant.
Jan De Nul teilte mit, dass das Unternehmen für die im Jahr 2028 geplanten Arbeiten seine Kabelverlegungsschiffe Connector und Willem de Vlamingh, das Offshore-Versorgungsschiff Adhémar de Saint-Venant sowie Saugbagger einsetzen wird.
Hellenic Cables wird die Kabel in seinem Werk in Griechenland herstellen und LS Cable & System wird die Kabel in seinem Werk in Südkorea produzieren.
Sowohl DEME als auch Jan De Nul, als Teil des belgischen Konsortiums TM EDISON, haben von Elia den Auftrag zum Bau der Insel Anfang 2023 erhalten. Die ersten Senkkästen für die Energieinsel sollen noch in diesem Jahr eingelassen werden.